Carl Switzer
1927 - 1959
* 7. August 1927 in Paris, Illinois, USA
† 21. Januar 1959 in Mission Hills, Kalifornien, USA
war ein US-amerikanischer Filmschauspieler. Berühmtheit erlangte er während der 1930er-Jahre vor allem durch seine Auftritte als „Alfalfa“ bei den "Kleinen Strolchen". Im Januar 1959 plante Switzer eine Jagdexpedition und lieh sich von Moses Stiltz, einem Freund der Familie, einen Jagdhund, der jedoch ausriss. Daraufhin setzte Switzer ein Inserat in die Zeitung und versprach dem Finder des Hundes eine Belohnung von 50 US-Dollar. Wenig später meldete sich tatsächlich ein Viehzüchter, der den Hund aufgefunden hatte. Switzer gab dem Mann 35 Dollar in Bar und zahlte die restlichen 15 Dollar in Form von Drinks aus. In ständiger Geldnot und womöglich unter Alkoholeinfluss fasste Switzer den Gedanken, dass sein Freund Stiltz ihm das Geld für die Belohnung schulde. Am Abend des 21. Januar 1959 forderte er Moses Stiltz in Begleitung eines Freundes, dem Kameramann Jack Piott, dazu auf, ihm die 50 Dollar zurückzugeben. Im Haus von Stiltz' Freundin im San Fernando Valley entbrannte schließlich ein Streit, da Stiltz ihm das Geld nicht auszahlen wollte und ihn stattdessen als verrückt bezeichnete. Es kam zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der sich Stiltz eine leichte Kopfverletzung zuzog. Infolgedessen holte er einen Revolver vom Kaliber .38 hervor, den Switzer in einem Handgemenge an sich zu bringen versuchte. Der dabei ausgelöste Querschläger veranlasste Stiltz' Verlobte dazu, mit den Kindern das Haus zu verlassen und die Polizei zu rufen. Switzer drängte seinen ehemaligen Freund nun in einen kleinen Raum und sperrte ihn darin ein. Er drohte, ihn mit dem Messer umzubringen, das er bei sich trug. Als der ehemalige Kinderstar tatsächlich anzugreifen versuchte, begann Stiltz auf ihn zu schießen. Carl "Alfalfa" Switzer wurde dabei in den Unterleib getroffen und sank schwer verletzt zu Boden. Obwohl Rettungskräfte verständigt wurden und der Schauspieler ins Krankenhaus eingeliefert wurde, starb er wenige Stunden später. Er wurde nur 31 Jahre alt. Am 25. Januar 1959 kam es vor dem Untersuchungsrichter zu einem kurzen Prozess, in dem Moses Stiltz aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde. Obwohl damals einiges für Totschlag sprach, entschieden die Richter, dass Stiltz aus Notwehr gehandelt habe, da er von Switzer mit dem Messer bedroht wurde. Auch wurde bei der Obduktion von Switzers Leichnam Alkohol im Blut nachgewiesen.
Am 25. Januar 2001 berichtete ein weiterer Augenzeuge über den Vorfall. Dabei handelte es sich um den inzwischen 56 Jahre alten Tom Corrigan, Sohn des Westernhelden Ray Corrigan und Stiefsohn von Moses Stiltz, der bei der Schießerei ebenfalls anwesend gewesen war. Corrigan zufolge war Switzers Tod viel eher Mord als ein Akt der Selbstverteidigung. In Wirklichkeit haben sich Switzer und sein Freund zurückziehen wollen, nachdem Corrigan Fragmente des Querschlägers getroffen hatten. Als Corrigan bereits das Haus verlassen hatte, hörte er einen zweiten Schuss. Er beteuerte zwar, keinen direkten Sichtkontakt gehabt zu haben, allerdings fand er Switzer schwer verletzt am Boden liegen. Im Gegensatz zu Stiltz' Aussage habe er jedoch kein Jagdmesser, sondern lediglich ein einfaches Taschenmesser bei sich getragen. Trotz dieser neuen Informationen wurde bisher keine Wiederaufnahme des Falles angestrebt.


